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Jahrestagung 2025: Just war theory – relevant or relic?
Ort: Army War and Leadership School, Madrid, Spain
Datum: 21-23 May 2025
Die 14. Jahreskonferenz der EuroISME findet vom 21. bis 23. Mai 2025 in Madrid statt. Wir werden Gast der Escuela de Guerra y Liderazgo del Ejército de Tierra - der Kriegs- und Führungsschule des Heeres - sein. Das Thema der Konferenz wird sein: Die Theorie des gerechten Krieges - relevant oder ein Relikt?
Call for Papers: Die Doktrin des gerechten Krieges – Relikt oder relevant?
Hält die Doktrin des gerechten Krieges mit dem sich wandelnden Charakter des Krieges Schritt?
Bis vor kurzem wäre diese Frage vielen Wissenschaftlern der Militärethik seltsam vorgekommen. Jahrhundertelang war die Doktrin des gerechten Krieges so allgegenwärtig, dass sie für viele Studenten, Akademiker und Militärs einfach der ethische Rahmen war, in dem sie sich bewegten. Da moderne Konflikte jedoch immer komplexer werden, stellt sich die Frage, ob die Doktrin des gerechten Krieges allein ausreicht, um Soldaten in der heutigen Welt ethische Orientierung zu bieten.
Erweiterung des Diskurses: Gerechter Krieg in aktuellen Konflikten
Während die Doktrin des gerechten Krieges weiterhin als wichtiger ethischer Rahmen dient, entwickelt sich die Art der Konflikte weiter. Kriege wie der „Drogenkrieg“ in Mexiko oder die rebellische Situation im Jemen fallen oft nicht unter die klassischen Definitionen von Kriegsführung, während regulärere Formen der Kriegsführung wie der russisch-ukrainische Krieg angesichts des Schwerpunkts auf Drohnen eine neue Dimension annehmen. Neue Formen von Konflikten, wie Cyberangriffe, hybride Kriegsführung und der Einsatz autonomer Waffensysteme, stellen die traditionellen Kategorien der Lehre vom gerechten Krieg in Frage. Dies wirft die Frage auf, wie diese neu auftretenden Konflikte in den Rahmen des gerechten Krieges passen und ob neue ethische Modelle erforderlich sind, um dem sich wandelnden Gesicht der Kriegsführung gerecht zu werden.
Neue Formen der Kriegsführung: Cyberkrieg, Hybride Kriegsführung und autonome Systeme
Die moderne Kriegsführung nimmt zunehmend Formen an, die nicht mit den traditionellen Vorstellungen von bewaffneten Konflikten übereinstimmen. Cyberangriffe, hybride Kriegsführung und der Einsatz von Drohnen oder autonomen Systemen werfen ethische Fragen auf, die die Doktrin des gerechten Krieges in Frage stellen. Einer der Schwerpunkte dieser Konferenz wird die Frage sein, wie die Doktrin des gerechten Krieges auf diese neuen Konfliktformen angewendet werden kann und ob es notwendig ist, neue ethische Rahmenbedingungen für militärische Aktionen in diesen Bereichen zu schaffen.
Praktische Relevanz: Konzepte für Ausbildung und Einsätze
Ein zentrales Ziel dieser Konferenz besteht nicht nur darin, theoretische Diskussionen zu führen, sondern auch praktische Ergebnisse zu erzielen, die in die Ausbildung und die Einsatzroutinen von Soldaten integriert werden können. Wir wollen konkrete Richtlinien und Konzepte entwickeln, die Soldaten dabei helfen, in komplexen und dynamischen Umgebungen ethische Entscheidungen zu treffen. Dazu gehört die Untersuchung, wie ethische Dilemmata in Echtzeit gelöst werden können und wie ethische Grundsätze bei militärischen Einsätzen umgesetzt werden können.
Medien und Erzählungen: Die Ethik der Kriegswahrnehmung
In der heutigen Welt spielen Mainstream- und Social Media eine entscheidende Rolle bei der Wahrnehmung von Kriegen. Es ist wichtig zu untersuchen, wie die Gerechtigkeit eines Krieges und die Durchführung seiner Operationen von der Öffentlichkeit wahrgenommen werden. Inwieweit kann der Kampf um Narrative die Wahrnehmung, dass ein Krieg gerecht ist und gerecht geführt wird, verstärken oder verzerren? Welche Verantwortung tragen militärische und politische Akteure bei der Gestaltung und Kommunikation dieser Narrative? Dies sind nicht nur theoretische Fragen, sondern auch solche von entscheidender Bedeutung für die Praxis der Kriegsführung.
Aufgrund der Ergebnisse der Teilnehmerbewertung der letztjährigen Konferenz in Tallinn möchten wir diese Konferenz aktueller gestalten. Mit anderen Worten: Beiträge, die sich nicht nur auf das Konferenzprogramm, sondern auch auf Entwicklungen beziehen, die in den heutigen Zeitungen zu finden sind, sind besonders willkommen.
Interaktive Formate: Von der Theorie zur Praxis
Aufgrund der Ergebnisse der Teilnehmerbewertung der Konferenz in Tallinn möchten wir diese Konferenz interaktiver gestalten und mehr Raum für Diskussionen und praktische Überlegungen schaffen. Ein Beitrag muss beispielsweise nicht unbedingt ein Vortrag sein – es kann sich auch um ein Planspiel handeln, an dem die Teilnehmer sich beteiligen können, ein Brettspiel, das gespielt werden kann, oder ein produziertes Video oder ein Format für eine Podiumsdiskussion. Die Autoren werden ermutigt, kreativere Wege zu finden, um ihre Zeit zu nutzen, anstatt nur aus einem Papier vorzulesen. Wenn Sie Ihre Gedanken auf eine solche „alternative“ Weise präsentieren möchten, wenden Sie sich bitte frühzeitig - über Frau Ivana Gošić - an den Programmausschuss, damit wir Ihre Wünsche berücksichtigen können.
In moderierten Diskussionen können die Teilnehmer die praktische Anwendbarkeit theoretischer Konzepte untersuchen und überlegen, wie sie in den Alltag und die Ausbildung von Soldaten integriert werden können. Die Teilnehmer werden ermutigt, nicht nur theoretische Beiträge zu präsentieren, sondern auch zu praxisorientierten Diskussionen beizutragen. Im Gegensatz zu den Vorjahren sind die Redezeiten der Redner auf 15 Minuten (anstelle der üblichen 20 Minuten) begrenzt, um während der Podiumsdiskussionen mehr Zeit für Fragen und Antworten zu haben.
Aufgrund der genannten Bewertungen wird sich der Programmausschuss möglicherweise in den Monaten vor der Konferenz in Madrid mit Ihnen in Verbindung setzen, wenn wir den Eindruck haben, dass zwei oder mehr Teilnehmer planen, (virtuell) dasselbe Thema zu präsentieren. In diesem Fall möchten wir Sie bitten, sich im Voraus miteinander in Verbindung zu setzen. Auf diese Weise hoffen wir, die Qualität des Meinungsaustauschs während der Konferenz als solcher zu verbessern.
Einladung zur Teilnahme
Wir hoffen, dass der erweiterte Umfang und der praxisorientierte Schwerpunkt dieser Konferenz sowohl Akademiker als auch Praktiker dazu ermutigen werden, sich an dieser wichtigen Debatte zu beteiligen. Ziel ist es, ethische Grundsätze zu erforschen, die für die zeitgenössische und zukünftige Kriegsführung von entscheidender Bedeutung sind, und ihre praktische Relevanz und Anwendbarkeit sicherzustellen.
Wir laden Sie ein, sich uns in Madrid anzuschließen und an einer Diskussion teilzunehmen, die sowohl für Wissenschaftler als auch für Praktiker von Bedeutung ist.
Einzelheiten zum Call for Papers und zur Einreichungsfrist
Alle Mitglieder des EuroISME-Publikums sind eingeladen, einen Beitrag zum oben genannten Konferenzthema einzureichen. Angesichts der steigenden Zahl von Einreichungen, die EuroISME für seine jährlichen Konferenzen erhält, und auch angesichts der zeitlichen und räumlichen Beschränkungen, gilt für Einreichungen folgende Richtlinie. Folgende Einreichungen sind willkommen:
- Professionelle Einreichungen. Dies betrifft Einreichungen sowohl von Militärangehörigen (aktiv oder im Ruhestand) als auch von Akademikern. Die Einreichungen sind 850-1000 Wörter (d. h. zwei oder drei Seiten) lang. Diese Einreichungen müssen Folgendes enthalten: 1) die gesellschaftliche Relevanz des vorgeschlagenen Themas erörtern; 2) eine Definition des Forschungsproblems; und 3) eine Zusammenfassung der Schlussfolgerungen. Bei Akademikern freuen wir uns über eine Beschreibung der Forschungsmethode. Professionelle Einreichungen erhalten Vorrang, wenn die Anzahl der eingegangenen Einreichungen die Anzahl der verfügbaren Zeitfenster übersteigt.
- Vollständige Panel-Einreichungen. Solche Panels müssen aus Personen mit mindestens zwei verschiedenen Nationalitäten bestehen. Wir definieren eine Panel-Sitzung als einen Zeitabschnitt von 90 Minuten. Ein Panel hat vorzugsweise 3, maximal jedoch 4 Präsentationen, gefolgt von etwa 20 Minuten für Fragen und Antworten. In der Praxis bedeutet dies, dass bei drei Präsentationen jeder Präsentator 20 Minuten Zeit hat (15 Minuten bei 4 Präsentationen). Ein vollständiger Panel-Beitrag enthält die Beiträge aller Diskussionsteilnehmer sowie den Titel des gesamten Panels und den Ansprechpartner für dieses Panel. Ein vollständiger Panel-Beitrag sollte in Form einer umfassenden E-Mail eingereicht werden, die alle Präsentationen enthält, die in diesem Panel gehalten werden. Auf Anfrage kann EuroISME bei der Suche nach einem Moderator oder einem Präsentator für einen nahezu vollständigen Panel-Vorschlag behilflich sein.
- Einreichungen von Studierenden/Postersession
EuroISME lädt insbesondere Kadetten, Midshipmen und zivile Studierende (Executive Master oder Academic Master) zur Einreichung ein. Dies kann Folgendes betreffen: (1) eine Einreichung zu einer kürzlich abgeschlossenen Forschung, aber auch (2) zu einer laufenden Forschung, bei der der Autor gerne Beiträge aus dem Publikum erhalten würde. Während der Postersession erhält jeder ausgewählte Studierende 10 Minuten Zeit, um seine Forschung dem Plenum vorzustellen. Anschließend wird jedem Studenten eine Ecke im Konferenzsaal angeboten, in der er – buchstäblich mit dem Poster, das seine Forschung zusammenfasst – interessierte Zuhörer ansprechen und um Rat bitten kann. Die Beiträge der Studenten sollen 250 Wörter lang sein. Den Autoren wird dringend empfohlen, während der Konferenz ein großes Blatt Papier, vielleicht von einem Flipchart, (ca. Größe A2) sowie Buntstifte oder Marker in verschiedenen Farben zur Verfügung zu haben.
Alle Beiträge müssen in englischer Sprache verfasst sein. Sie dürfen nicht länger als 15 Minuten sein, es sei denn, es wurde eine besondere und vorherige Vereinbarung mit dem Programmausschuss getroffen. Im Gegensatz zu den Vorjahren akzeptiert der Programmausschuss keine sogenannten „kurzen Beiträge“ mehr.
Die Einreichungsfrist endet am 1. Februar 2025; Einreichungen müssen über die Online-Einreichung unter https://www.euroisme.eu/index.php/en/submit-abstract erfolgen.
Anmeldung
Einzelheiten zur Anmeldung, einschließlich der Konferenzgebühren, werden im Frühjahr 2025 bekannt gegeben.
Unterstützung bei Reisekosten
EuroISME verfügt über ein begrenztes Budget für potenzielle Vortragende auf unserer Konferenz, die aus finanziellen Gründen nicht teilnehmen können. Einzelheiten zum Antrag auf finanzielle Unterstützung finden Sie hier: https://euroisme.eu/images/Documents/EuroISME_Criteria_funding_travelcosts.pdf. Antragsteller sollten beachten, dass alle Anträge vor Ablauf der Einreichungsfrist am 1. Februar 2024 gestellt werden müssen. Die Antragsteller werden über die Entscheidung von EuroISME informiert, ob der Antrag angenommen wurde.
Visum
Spanien ist Mitglied des Schengen-Raums. Konferenzteilnehmern von außerhalb des Schengen-Raums, die eine formelle Einladung von EuroISME benötigen, um ein Visum zu beantragen, wird empfohlen, sich bilateral an Frau Ivana Gošić zu wenden. Teilnehmern, die ein Visum benötigen, wird dringend empfohlen, spätestens acht Wochen im Voraus eine formelle Einladung von EuroISME anzufordern und den Visumantrag nach Möglichkeit früher zu stellen. Wenn es bei Ihrem Visumantrag zu Problemen kommt, dann wenden Sie sich bitte unverzüglich an uns, damit wir prüfen können, ob wir Ihnen helfen können. Teilnehmer, die aus Russland anreisen, sollten sich so bald wie möglich, auf jeden Fall mehr als acht Wochen im Voraus, mit Frau Ivana Gošić in Verbindung setzen.
Alle Teilnehmer werden dringend gebeten, sich vor Reiseantritt über die COVID-19-Bestimmungen in ihrem Herkunftsland zu informieren.
Informationspaket und Teilnahmebedingungen
Wenn das Konferenzdatum näher rückt, erhalten alle registrierten Konferenzteilnehmer ein Informationspaket sowie Teilnahmebedingungen.